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Wir geben 8 auf die VG Wort

Gewerkschaft auf Abwegen – ver.di will nicht, dass Autoren selbst entscheiden

26/2/2018

2 Kommentare

 
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Die in der Gewerkschaft ver.di organisierten Schriftsteller und Übersetzer haben unlängst in einer Pressemitteilung erklärt, warum sie sich nicht dem Protest zahlreicher internationaler Autorenverbände gegen die Neuregelung der Verlegerbeteiligung auf europäischer Ebene anschließen. Die geplanten Neufassung der Urheberrechtsrichtlinie (S. 29 im Entwurf der Kommission) sieht vor, dass Verlage einen Rechtsanspruch auf einen Teil der Autoren-Vergütungen bekommen sollen. Voraussichtlich im April 2018 wird der federführende Rechtsausschuss des Europäischen Parlaments darüber abstimmen.
 
Derzeit können Autoren selbst entscheiden, ob sie zugunsten von Verlagen auf einen Teil ihrer gesetzlichen Vergütungen verzichten. Aus Sicht der VG WORT wurde dies durch eine gesetzliche Neuregelung möglich, die der Bundestag im Dezember 2016 verabschiedet hat. Da aber nur wenige Autoren bereit sind, den Verlagen freiwillig etwas abzugeben, soll ihnen diese Entscheidungsfreiheit jetzt wieder genommen werden. Ein Verlagsvertrag, in dem Rechte übertragen werden, soll zukünftig ausreichen, um einen Rechtsanspruch der Verlage auf einen Teil der Vergütungen der VG WORT zu begründen („a sufficient legal basis for the publisher to
claim a share of the compensation“). Diesen Anspruch könnten die Verlage gegen einzelne Autoren und/oder die VG WORT auch einklagen, sobald die Richtlinie entsprechend in nationales Recht umgesetzt wäre.
 
Protest von Autorenverbänden aus 20 Ländern
 
Autorenverbände aus 20 Ländern haben im Oktober eine Petition unterzeichnet, um gegen den betreffenden Artikel 12 der geplanten Neufassung der Urheberrechtsrichtlinie zu protestieren. „Dieser Artikel würde eine schwerwiegende Verletzung der Grundprinzipien des Urheberrechts und der Vertragsfreiheit darstellen“, schreibt die finnische Autoren-Verwertungsgesellschaft sanasto auf ihrer Homepage. „Er würde die Position der Autoren gegenüber den Verlegern in beispielloser Weise schwächen.“
 
Statt mit ihren Kollegen aus anderen Länder solidarisieren sich die deutschen Schriftsteller jedoch lieber mit dem Börsenverein des Deutschen Buchhandels. Alexander Skipis, Hauptgeschäftsführer des Verbands, begrüßte im Börsenblatt des Deutschen Buchhandels „diese Stellungnahme von VdÜ und VS in allen Punkten. Sie belegt das starke Interesse von Autoren, Übersetzern und Verlagen, ihre Rechte auch künftig von einer gemeinsamen Verwertungsgesellschaft wie der VG Wort wahrnehmen lassen zu wollen. Es ist zugleich ein deutliches Signal auch an den deutschen Gesetzgeber, die Beteiligung der Verlage an den Ausschüttungen schnell und rechtssicher zu regeln.“
 
Nebelkerzen
 
Als Begründung für ihr Eintreten gegen die Entscheidungsfreiheit der Autoren führen die Interessenvertreter in ihrer Stellungnahme vier Argumente an, die alle darauf hinauslaufen, eine gemeinsame Verwertungsgesellschaft mit den Verlegern sei besser als zwei getrennte. Darüber kann man zwar verschiedener Meinung sein, aber darum geht es derzeit überhaupt nicht. Es geht vielmehr ausschließlich um die Frage, ob Autoren in Zukunft wieder zwangsweise auf einen Teil des Geldes verzichten sollen, oder ob sie weiterhin frei entscheiden dürfen, den Verlagen etwas abzugeben oder auch nicht.
 
Es hätte ver.di gut zu Gesicht gestanden, wenn die Gewerkschaft der Öffentlichkeit und ihren Mitgliedern klipp und klar gesagt hätte, wofür sie in punkto Verlegerbeteiligung steht und sich auf EU-Ebene einsetzt. Nämlich für die Entmündigung der Autoren.
2 Kommentare
Marcus Hammerschmitt link
28/2/2018 02:03:57 pm

Ich habe mich kurz gefasst bei meinem Schreiben an die Vorsitzende des Verbandes deutscher Schriftstellerinnen und Schriftsteller und die Vorsitzende des Verbandes deutschsprachiger Übersetzer literarischer und wissenschaftlicher Werke e.V. / Bundessparte Übersetzer im VS.

——--

Kollegin Leipprand, Kollegin Klobusiczky!


Ich will’s kurz halten, weil ich aus früheren Korrespondenzen mit den Vorständen weiß, dass dort wenig Wert auf kritische Rückmeldungen aus der Mitgliedschaft gelegt wird.

Die rechtlichen Änderungen nach dem BGH-Urteil in Sachen Verlegeranteil bei der VG-Wort haben den ersten realen Einkommenszuwachs für Autorinnen und Autoren seit Jahrzehnten gebracht.

Alle Kumpelei mit den Verlegern war dazu nicht in der Lage. Mich erreichen dieser Tage Vertragsentwürfe, die jeder Beschreibung spotten.

https://plus.google.com/u/0/115724490218563645089/posts/Twb54ASy1Js

Das ist es, was eure „gemeinsame Verhandlungsmacht mit den Verlegern" erreicht hat, und nichts sonst. Ihr seid gewählt worden, um die Interessen der VS- und VdÜ-Mitglieder zu vertreten. Das wäre heute auch nötiger als je.

Mit Erklärungen wie der vom 14.2.2018

https://vs.verdi.de/presse/pressemitteilungen/++co++fe4b83a8-1157-11e8-93f0-525400940f89

werdet ihr dieser Aufgabe nicht nur nicht gerecht, sondern ihr macht buchstäblich das Gegenteil.


Mit Grüßen,

M. Hammerschmitt

Antwort
Marcus Hammerschmitt link
2/3/2018 03:23:58 pm

Und wie ging’s weiter? Ganz toll ging’s weiter. Eine der großen Vorsitzenden antwortet mir zunächst, dass mir der VG-Wort-Fachmann eine Antwort schicken wird. (Man duzt sich, wie unter Gewerkschaftsmitgliedern üblich.)

Ich entgegne:

„Seltsam.

Dem VG-Wort-Fachmann habe ich gar nicht geschrieben. Und er hat auch die Presse-Erklärung, die ich in meinem Brief an euch kritisiert habe, nicht mitunterzeichnet.

Warum sollte ich an einer Antwort von ihm interessiert sein? Er soll sich bitte nicht bemühen.

Wenn du zu meinem Schreiben nichts zu sagen hast, dann sag doch nichts. Schick doch nicht andere vor, die gar nicht angesprochen sind.“

Daraufhin antwortet die große Vorsitzende mit dem neckischen Hinweis, ich solle mich doch erst einmal um die Fakten bemühen. Einer dieser Fakten sei, dass die Autoren in den Fünfzigern mit der Gründung einer eigenen Verwertungsgesellschaft gescheitert seien. Sie verweist auch auf eine weitere Stellungnahme mehrerer großer Vorsitzender zu der Presse-Erklärung, die ich kritisiert habe. Sie nennt das Schriftstück wortwörtlich „unsere Stellungnahme zur Stellungnahme“. Hier ist es nachzulesen:

http://vs.verdi.de/themen/nachrichten/++co++2c5190b8-17b5-11e8-98a5-525400afa9cc

Zu dem Hinweis mit den Fakten antworte ich:

„Was meinst du? Soll ich meine Fachkraft für passive Aggression beauftragen, auf diesen „Hinweis" zu gegebener Zeit zu antworten?“

Die Erwähnung der Fünfziger begeistert mich:

„Ah, jetzt sind wir also wieder bei den Fünfzigern. Möglicherweise hatte euer Fachmann keine Zeit, mir zu antworten, als ich dir am 24.7.2016 zu den Webfehlern bei der VG-Wort schrieb:

"Und deswegen müssen wir auf ewig dankbar sein? Was einmal gut nur schien, kann nicht in Tat und Wahrheit schon immer ein fauler Kompromiss gewesen sein? Ein fauler Kompromiss aus der Vergangenheit muss auch noch in Erz gegossen werden, für immer? Und seinen Charakter muss man selbst dann noch leugnen, wenn der juristisch eindeutig geklärt ist?“

Und genauso gilt weiter, was ich zusätzlich in dieser Mail schrieb.

"Ihr seid ja nicht einmal zu dem Versuch bereit, juristische Sachklärungen in politisches Kapital umzusetzen, wenn man euch die Gelegenheit dazu auf dem Silbertablett serviert. Wie wäre es denn mit dem folgenden? „Wir haben uns geirrt, entschuldigt bitte. Wir werden jetzt mit Nachdruck daran arbeiten, Spielräume, die sich neu aufgetan haben, im Sinne unserer Mitglieder zu nutzen.“ Der Börsenverein nutzt seine Chancen – auch und gerade in der VG Wort – ohne jede Rücksicht aus, wie die Geschichte nur zu deutlich zeigt. Ich würde mir von Herzen Interessenvertreter wünschen, die den aggressiven Manövern der Gegenseite Paroli bieten können.“

Stattdessen Sophistereien, Ausflüchte, Gerede.“

Ihre Meinung, dass die Stellungnahme zur Stellungnahme hilfreich sein könnte, kommentiere ich wie folgt:

„Wenn solche Unsinnstexte das Ergebnis eurer Bemühungen um Fakten sind, hättet ihr besser geschwiegen. Faktensicherheit geht selten mit der gehäuften Benutzung von Attributen wie „wahrscheinlich“, „möglicherweise“, „vermutlich“ einher.

Grundsätzlich bleibt euch dauerhaft verborgen, dass eure „Solidargemeinschaft“ mit den Verlegern in Sachen VG-Wort euren Stand in anderen, existenziell wichtigen Verhandlungen mit genau diesen Verlegern von vornherein schwächt und dass sie euren Blick auf die reale Einkommenssituation eurer Mitglieder trübt. Daher auch kein Wort zu meiner Schilderung der konkreten, skandalösen Bedingungen, die mir neulich von Verlegerseite aufoktroyiert werden sollten. Eure famose Solidargemeinschaft befähigt euch nicht einmal dazu, die Verleger daran zu erinnern, dass Solidarität keine Einbahnstraße ist.

Mit eurer Unterwürfigkeit, eurem wohlfeilen Konservatismus und eurem Desinteresse an der Einkommenssituation seid ihr Autorenvereinigungen aus 20(!) europäischen Ländern in den Rücken gefallen, die wirklich die Interessen ihrer Mitglieder vertreten. Von all eurem Blabla bleibt nur eins übrig: Wir wollen unsern Kaiser Wilhelm wieder haben.

In der aktuellen Situation ist das überflüssig wie ein Kropf.“

Die große Vorsitzende und ich, wir schreiten Seit’ an Seit’.

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